SoSos Wandersophien I | #flussnoten

Es gäbe so viel zu erzählen, so vieles aus dieser heilen kleinen, reichen riesigen Wanderwelt. Episoden am Rande. Schnappschüsse.

Dahineinspült der Krautreporter-Newsletter Nachrichten aus Nizza ans Frühstückslager in Disentis ( sprich: Dis-n-tis) und mir bleibt die Luft weg. Ob unsere zwei französischen Zeltnachbarinnen schon wissen? Über die Motive des Anschlags weiß ich noch nichts. So oder so wird sich das negativ auf das Leben Asylsuchender aller Couleur auswirken. 

Die Äthiopierin gestern, im Coop, wie sie ihre kleine Tochter betrachtet, die mit einem gleichaltrigen Schweizer Mädchen einSing- und Bewegungsspiel spielt. Das blonde Mädchen lernt schnell. Beim dritten Mal singt sie mit. 

Wie wir lernen, was wir lernen, unter welchen Bedingungen wir lernen: Ist es nicht das, was die Qualität der Zukunft (& Gegenwart) einer Gesellschaft entscheidet? 

Die drei jungen äthiopischen Männer, wie sie lachend auf einer Terrasse stehen. Ihr Lachen wird Missgunst auslösen. „Denen geht’s doch gut hier!“, wird bei den einen die Schlussfolgerung „Schmarotzer“, bei den andern „Wie schön, sie fühlen sich wohl bei uns, sie finden hier Heimat!“ auslösen. (Kurz gedacht, ich weiß. Momentaufname eben.)

Wir grüßen, sie grüßen lächelnd zurück.

Schnappschüsse also. Gedankenfetzen. Fülle.

Und um dieses Bunte und Viele herum Stille – im Kopf ebenso wie im Wald. Und Lachen.

Gleich wandern wir los. Niesel und Sonne halten sich die Waage.

6 thoughts on “SoSos Wandersophien I | #flussnoten


  1. Am beeindruckendsten hier das schell lernende blonde Mädel.

    Warum? Weiß ich nicht, aber das sah ich sofort, als wäre ich dabei.

    Einen guten Weg wünsche ich euch und wenig Feuchtigkeit von oben.


    1. Ja, das blonde Mädchen war so offen. Wären wohl die meisten Kinder, ließe man sie …
      Die Regenwolken schweigen. Wir sind nun hinter Disentis, 100 m über dem Rhein.


  2. Wir lernen schnell, Kinder besonders und besonders dann, wenn man sie freilässt!
    Schön deine Momentaufnahmen, nicht schön, was in Nizza passiert ist, man rätselt noch, ob Einzeltäter oder IS, komme gerade von diversen Livestreams. Da ist es wieder das Böse in der Welt bei allem Schönen, wenn es nur mehr Ausgeglichenheit gäbe!!!
    Nun aber Schluss hier mit schweren gedanken, schliesslich hast du Ferien-
    good day and way euch beiden
    Ulli


    1. Wie wahr, deine Zeilen.
      Das hier ist alles eine Welt, unvorstellbar manchmal.
      Winke von Berg zu Berg ?


  3. …es ist an uns, dem Guten und Schönen mehr Raum zu verschaffen das heißt nicht, dass wir das Irre und Grausame nicht sehen sollten, nicht zur Kenntnis nehmen sollten… aber durch jedes erwähnen verstärken wir… dass Irrre oder das Schöne

    uns allen wünsche ich wunderbares wahrnehmen von Gutem und Schönem


    1. Hach, genauso ist es, liebe Dagmar. Danke.
      Ich schick dir wärmende Sonnenstrahlen vor Bergen.

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